Mit dem Abschluss der letzten Rundfahrt (Tour de Mur) im Mai 2002 begann bereits die Planung für die Tour 2003. Etliche Vorschläge unserer Radlerfreunde folgten. Die Auswahl fiel auf die Kamp-Thaya-Marchtour. Bei der ersten
Fahrradbesprechung am 14.März beim „Schani“ Gasthaus Knusperhäuschen wurde diese Tour besprochen.
Nach Studium von Harald, Manfred und Wolfgang stellten wir fest, etwas zu schwierig und etwas zu lang. Wir strichen
Kamp und Thaya, übrig blieb die March. Auch wurde die Kürzung von vier auf drei Tage recht gut angenommen. Es kam der Vorschlag einer Weinlandtour. Nicht zu schwer, in drei Tagen zu bewältigen, Startmöglichkeit in Stockerau. Eine gute Idee.
Es waren erstaunlich viele beim Schani erschienen. Hätte sich Hermann nicht gedacht. Doch Manfred’s SMS und Telefonverkehr hat schon immer funktioniert. Er hat fast noch immer alle motivieren können. Erschienen war fast die ganze Truppe: Der Gelbhelm und seine Stütze, der Aussescheiber, die Ehn’s, die Stöckl’s, unser Spezialist, die unbeugsame Geduldige, da Moravec, das Pferd, da Chef, die Wette, das Traumpaar, der Kabarettist, der Heimkehrer, der Gschlad Fredl, der Klaus usw.
Nach Diskussion bezüglich der Route konnte Manfred die Strecke festlegen und die Zimmer bestellen. Auch unser Begleitfahrer und treuer Wegbegleiter Heinz sagte uns wieder zu. Auf ihn ist Verlass. Was wäre es für eine Strapaze, müssten wir unser Zeug nach den Genüssen der Reise noch selber mitführen.
Abschlussbesprechung 12.04.2003
Im Gasthaus Jarosch. Ilse Gilly überreichte uns ein Maskottchen. Einen Frosch & ein Schaf. Bedeutet dies etwas? Die Tour stand fest, die Zimmer bestellt. Prost! „Auf des trink ma amoi.“ Der 1. Mai. Tag der Wahrheit.
Wer ist aller mit bei dieser Tour? Was für eine Freude. 34 Radfahrbegeisterte. Im Jahr 2000 war es einer – Manfred! Auch den jüngsten Teilnehmer seit vier Jahren konnten wir begrüßen: Leopold jun. Sappert. Mit dabei auch seine Eltern.
Erstmals ein Arzt im Team – „hot aber eh kana einen Krankenschein mit!“
1. Tag: Stockerau – Poysdorf
Pünktlich um 08:00 Uhr ging’s dann los. Keiner hat sein Rad vergessen, keiner seinen Reisepass („Herr Kretschy!“).
Bewölkt und etwas windig, doch herrlich zum Fahren. Unsere erste Labstation in Niederfellabrunn (Blockhütte) hatte
leider noch geschlossen. Wir waren zu schnell unterwegs. Weiter ging es über Bruderndorf, Maisbierbaum, Simonsfeld.
Der erste schwere Anstieg nach Ernstbrunn. Von allen bewältigt. Wir waren von der Gegend beeindruckt und unser Junior
gab mächtig Gas. In Ernstbrunn der erste Halt. Einige wenige viele mussten sich hier schon laben. Jeder wusste, jetzt
geht’s zur Sache. Der Buschberg. Endlose Straße und nur bergauf.
Die erste und letzte Bergetappe. Oben angelangt der Kommentar aller: „War eh nicht so schlimm“ – die sportliche
Einstellung stimmte noch. Die Abfahrt danach war ein Genuss. Gnadendorf: links davon Eichenbrunn. Die Heimat von
Manfred. Bei seiner Mutter wurden wir herzlichst aufgenommen und versorgt. Nach 5 Kilometer Gegenwind war dies
notwendig.
Nach ca. einer Stunde ging es kurz, ganz kurz weiter zu unserem nächsten Stopp: Oberschoderlee – Mittagessen.
Surschnitzerl mit Salat. Für 6 Euro kannst essen was du willst. Wir dürfen es nicht sagen, geh Fritz lese es vor: Günter
Hoffmann und Fritz Zörner jeder von Ihnen 6 Portionen. „Es derf ja nix übrigbleiben. Den Berg hinauf wird’s schon
druck’n!“
Nach einem Abschlussachterl ging es dann flott dahin. Kurzer Zwischenstopp kurz vor Staatz. Der Staatzer Berg war
schon in Sicht. Unser Wolfgang Schneider schreit nach einem Bier und wird stur. „Beim nächsten Wirt’n kehr i ein.“ Es war
ein Pferdegestüt. Es gab G’spritzte ohne Mineral. „Der Wirt hatte einen Charme wie ein Bluthund“ sagte Wolfgang und
vertiefte sich in sein wievieltes Achterl? Aufbruch!!!!! Poysdorf – Erstes Etappenziel erreicht.
Für die Sportlichen 75,5 Kilometer – Geschwindigkeit: 19 km/h – 04:02 Minuten im Sattel.
Einige haben schon das Quartier bezogen, etliche kommen erst an, doch alle sind eingetroffen. „Aufwachen“ Maibaum
aufstellen mit Musik auf der G’stettn. Etliche Heurige und lauter Schmankerl auf dem Tisch. Es geht uns wirklich gut.
Erwin, Hermann, Walter, Peter, Leopold und Martina zieht es in die Disco. Harald, Manfred und Wolfgang zieht’s ins Bett.
„San jo nimma de Jüngstn.“ In der Disco wirbelte unser Walter die Mädels über die Tanzfläche. Seine Feststellung um
3:30 Uhr früh: „Sie haben mit mir g’mocht was woll’n haben, de san olle so dominant.“
2. Tag: Poysdorf – Deutsch Altenburg
Der Morgen: Abfahrt um 09:00 Uhr über Hohenau nach Slowenien, über Angern nach Österreich und weiter nach Deutsch
Altenburg. Nowak Peter unser letzter Starter, Leopold Goll, der Unfrisierte. Kleiner Ausflug von Familie Stöckl, Bauer und
Els. Erkundigten weitere Radwege und folgten den Weinsorten. Unserem Doktor seine Kette musste geschmiert werden.
Kommentar von Erwin: „Nimm statt dem Öl ein Pulver. Wenns nicht besser wird, kummst in 14 Tagen wieder.“
Hohenau – Grenze zu Slowenien. Eine Panzerbrücke. Polizei sagt zu Walter: „Bleib stehen, drei dürfen nur rüber.“ Dann
ein sehr schöner endloser Radweg bis nach Angern.
In Suchahrad wurde Pause gemacht. „Ein tiafes Beisl. 6 Krügerl kosten 2 Euro (!!), dafür musst auf auf dem Radl sitzen
bleiben, sonst is weg.“ In Zahorska Ves bleiben einige zum Essen. Die anderen wurden auf der Fähre von einem
Österreicher ausgelöst. Unser Bog Reinhard hat uns gerettet. Drüben sitzt Heinz. Ein wirklich begnadeter
Begleitfahrzeuglenker. Anruf genügt, er steht da. In Angern wurden wir nach einem Tipp von Heinrich Bauer bestens
versorgt. Die Teller sind übergegangen. Wir wären sonst bis Deutsch Altenburg verhungert.
Kurze Zeit später: Sturz von Moravec Karl. Hautabschürfungen. „Mei muas des brenna.“ Doch er steckt des weg und tritt
gleich wieder an. Rast in Groißenbrunn beim Storchenwirt im Schanigarten. Herrlich. Ein wunderschöner Tag – bis jetzt.
Keiner ahnte die Strapazen der letzten Kilometer. Nur Gegenwind, einige kurz vor der Aufgabe. Etliche mussten motiviert
werden. Die Hainburger Brücke entfernte sich, da wir scheinbar durch den Wind zurückgedrückt werden. Doch nicht mit
uns.
Bad Deutsch Altenburg. Wir haben es geschafft. Der Gastgarten wurde zur Ruhestätte. Der Kellner brachte die roten
Achterl schneller als sie bestellt wurden. „Sauft’s nix, wonns nix vertragt’s.“
Doch wo ist unser Aussescheiber Adi? Er hat uns bei der Hainburger Brücke mit dem Kommentar: „i foahr ham“
verlassen. Die erwartete Nachricht kam um 09:00 Uhr von Gertrude. Er sitzt in Korneuburg beim Gass und kann aufgrund
der Dunkelheit nicht weiterfahren. Seine Distanz: 167 Kilometer. Der Aussescheiber spinnt.
Danach wurde noch der Heurige gestürmt. Aufgrund unserer letzten Tour, die Gilly’s können’s bestätigen, gibt es hier
einen Wahnsinnswein. Den IMPERATOR REX. Doch leider ausverkauft. Macht auch nichts, wir trinken halt, was serviert
wird. Der runde Tisch wurde ins Leben gerufen. Walter Mandl zu später Stunde: „Stell da vor, wia san olle wahlberechtigt“
Hier trafen wir auch einige Wilde mit Namen wie: „Der um den Tisch tanzt“, „Der das Lenkrad dreht“, „Der um den
Schlüssel bettelt“. Es war für alle ein Theater. Singend suchten wir unsere Quartiere auf.
Rückblickend: 101 Kilometer – Geschwindigkeit 24,3 km/h – 4:00 Stunden im Sattel gesessen – wir steigern uns.
3. Tag: Deutsch Altenburg – Stockerau
Regnerisch, saukalt und windig fing der Tag an. Der Alptraum eines jeden Radfahrers. „Do miaß ma durch!“ Wir genossen
den Sog unseres Spitzenfahrers Wolfgang (das Pferd) „I foahr net mit Hirn, des moch’n alles de Fiaß.“
Erster Stopp in Orth. Heinz spricht uns Mut zu. „Seit’s eh glei daham.“ – „Na super.“ Doch uns bringt nichts um. Beim
Roten Hiasl in der Lobau nach dem ersten Bier war alles wieder vergessen. Innerhalb einer ½ Stunde waren alle mit
Essen und Trinken versorgt. Ca. 30 Kilometer noch bis zum Jarosch. Wir teilten uns auf beide Ufer der Donau auf. In
Kritzendorf wurde noch ein Halt eingelegt, das Wetter schöner getrunken und nach kurzem Antritt war das Ziel erreicht.
Dem Hintern sei’s gedankt.
Alle waren wohlauf in Stockerau angekommen und beim Jarosch schien sogar wieder die Sonne. Für die Statistik:
Letzte Etappe: 71,9 Kilometer – Geschwindigkeit 23,4 km/h – 3 Stunden 3 Minuten im Sattel.
Es folgte eine Urkundenübergabe zwecks Erinnerung an unsere schöne Weinlandtour. Das Essen stand am Tisch, die
Getränke waren serviert, die Strapazen vom Winde verweht. Es bleibt wieder eine herrliche Erinnerung an drei
wunderschöne Radfahrtage, an die Gemeinschaft, in der wir uns alle wohlfühlen und die Freude auf nächstes Jahr unter
dem Motto: „Geht’s uns guat“.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer, für die Sportlichkeit und die Toleranz untereinander.
*Hermann Els*
Zusammenfassung
1. Etappe Stockerau – Poysdorf
75,5 km
2. Etappe Poysdorf – Deutsch Altenburg
101,0 km
3. Etappe Deutsch Altenburg – Stockerau
71,9 km
Gesamt: in Niederösterreich unterwegs
248,4 km